Historische Daten
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Reußen wurde am 19.8.1424 zum ersten mal urkundlich
erwähnt. Bis ins 17. Jahrhundert lebten in Reußen fast nur Sachsen. Rumänen und
Zigeuner waren nur Hirten und Dienstknechte. Erst ab Ende des 17. Jahrhunderts werden auch
Rumänen und Zigeuner sesshaft.
Besonderheiten
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Das
Wahrzeichen unseres Dorfes ist der berühmte schiefe Turm, der 1749
erbaut wurde. 1858 neigte sich der Turm infolge eine Erdrutsches. Wenn man die
Neigung im Verhältnis zur Höhe setzt, dann ist der Reußner Turm schiefer als
der von Pisa und erst recht wie der von Mediasch. Die Neigung betrug 1992 145 cm
(Hihn 1995, S. 71).
In der Umgebung von Reußen wurde bzw. wird in über 30 Stellen Erdgas gefördert. Bei einer
Bohrung fand man in den siebziger Jahren in dem Flurgebiet "De Stemp" kaum Erdgas, dafür
aber floss mit 70 - 80 Liter pro Minute warmes Salzwasser (30 Grad), das u.a. Jod, Natrium- und
Kaliumsalze, Kalzium, Magnesium enthielt. Daher wurde für einige Jahre Reußen ein "Mekka
für Rheumaleidende". Im Winter 1978 wurde die Leitung abgedreht. Im Frühjahr stellte
man fest, dass sie verstopft war. Danach wurde kein Wasser mehr gefördert, das ähnliche
Qualitäten hatte.
Statistische Daten
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1930 setzte sich die Bevölkerung wie folgt zusammen:
630 Rumänen, 565 Sachsen, 86 Zigeuner, 3 Ungarn und 7 Sonstige. Nach der Dezemberrevolution
lebten noch 325 Sachsen in Reußen. Anfang 1990 setzt dann die große Auswanderungswelle ein, so
dass Ende 1994 nur noch 30 Deutsche in Reußen wohnten.
Sagen: Der "KLEINE" in Reußen
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Ein Bauer von Reußen hatte auch den "Kleinem". Er hatte ihn für
Geld bestellt, und dieses ward ihm dann in so reichlichem Maße, dass er jedes
Jahr "baute", Stallungen, Scheunen, Schöpfen; um nur das Geld zu
verwenden, riss er Gebautes nieder und baute es von neuem.
Aber Ruhe hatte er keine. Um zu dieser zu kommen, bohrte er in den Fußbodenbalken
mit dem großen Bohrer ein Loch, steckte den "Kleinen" hinein und
verstopfte das Loch fest. Doch der "Kleine" sprengte das Gefängnis
und zerstörte dem reichen Armen alles, alles und zuletzt, als der Bauer einmal
zu Walde fuhr und auch das Gewehr an die Leiter hing, nahm der
"Kleine" das Gewehr und erschoss den Treulosen.
Quelle: Siebenbürgische Sagen, Herausgegeben von
Friedrich Müller 1857, 1885; Neue erweiterte Ausgabe von Misch Orend, Göttingen,
1972, Nr. LXXXIV, S. 80.
Literatur
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Michael Hihn: Das Dorf mit dem schiefen Turm. Wort und Welt Verlag
1995.
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