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Vorgehen. Bisher wurde folgendes unternommen: 1. Spenden gesammelt: Der zuletzt geäußerte Wunsch von Johann Lauer sen. betraf den Reußner Friedhof. Er selber ging bei jedem Besuch in Reußen zuerst auf den Friedhof. Das Denkmal hat er selber finanziert (insgesamt 3350 € ohne die Kosten von 4 Rumänien-Reisen, die dafür notwendig waren). Einige Reußner hatten zugesagt, für das Denkmal zu spenden. Johann Lauer sen. hatte am Reußner-Treffen 2006 die Spender gebeten, das Geld für die Neueinfriedung zur Verfügung zu stellen, da er die Finanzierung des Denkmals alleine trägt. Maria Rampelt wird das von ihr geführte Reußner-Konto als "Friedhofskonto" weiterführen bis die Einfriedung erfolgt: Sparkasse Darmstadt, BLZ 508 501 50, Konto 40 002 359.
2. Helfer gesucht. Andreas Hihn hat sich bereit erklärt, vor Ort in Reußen die Arbeiten zu überwachen. |
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Herbert Robert Binder und Fred Rösch wollen in Siebenbürgen als Bauunternehmer tätig werden, insbesondere die Vermietung von Baumaschinen jedweder Art steht für sie dabei im Vordergrund. Sie werden Maschinen (z.B. Bagger) kostenlos zur Verfügung stellen oder eventuell in eigener Regie den Zaun bauen.
3. Mehrere Angebote eingeholt.
Wir (Andreas, Robert und ich) haben mehrere Varianten durchgesprochen. Einmal die Einfriedung mit Hilfe von Betonplatten, dann einer Mauer und als dritte Variante ein starke Drahtzaun. Für letzteres wurde ein Angebot eingeholt, der Drahtzaun soll aus verzinktem Draht ( 5,5 mm Drahtdicke
) bestehen (siehe Abbildung).
4. Zeitliche Vorstellungen
Am 4. und 5. August 2007 findet das 7. Reußner-Treffen in Reußen statt, alle sind herzlich eingeladen. Insbesondere hier, aber auch vorher wollen wir detailliert mit möglichst vielen Personen sprechen. Jeder sollte seine Vorstellungen einbringen können (Kontakt-Adressen siehe oben). Spätestens bis Ende dieses Jahres soll aber eine endgültige Entscheidung stehen, so dass wir Aufträge an Firmen vergeben können.
Die Arbeiten auf dem Friedhof sollen im Mai und Juni 2008 durchgeführt werden. In diesen beiden Monaten ist es wichtig, dass möglichst immer jemand vor Ort ist und die Arbeiten überwacht, Andreas wird wahrscheinlich nicht zwei Monate am Stück dort sein können.
5. Weitere Helfer und Unterstützer gesucht
Wir haben zwar öfters über mehrere Alternativen gesprochen, es sind noch keine endgültigen oder nicht revidierbare Entscheidungen getroffen.
Wir brauchen weitere Unterstützer, Spender und Helfer, die vor Ort die Arbeiten überwachen und/oder selber Hand anlegen, damit wir dieses Projekt durchführen und zwar in einer Art und Weise, so dass die Einfriedung jahrzehntelang hält. Um dies zu erreichen, müssen wir nach heutigen Überlegungen ca. 20.000 € in Bar oder Eigenleistungen in Form von Arbeit oder kostenloses Überlassen von Maschinen etc. erbringen. Sollten wir nur weniger Geld brauchen, als Spenden eingehen, dann werden die Verbliebenen Spenden, für die Renovierung der Kirche oder des Turmes eingesetzt. An Renovierungsbedarf herrscht kein Mangel.
Aufgrund der oben aufgeführten Spenden und der Bereitschaft von mehreren Menschen mitzuarbeiten, sind wir zuversichtlich, dass wir dieses Projekt bis zum August 2008, dem 8. Reußner-Treffen, durchführen können. In dem oben genannten Brief wurde der Bischof, Herr Dr. Klein, auch über dieses Vorhaben unterrichtet. Weiterhin haben wir ihn zu diesem Treffen nach Reußen eingeladen, in der Hoffnung, dass dann der Friedhof neu eingefriedet ist.
Allen, die sich bisher in irgendeiner Form am Erhalt unserer Gemeinschaft beteiligt haben, ein herzliches Danke schön:
Artikel in der Siebenbürgischen Zeitung |
Dieser Artikel ist auch in
der Siebenbürgischen Zeitung, Folge 20 vom 20. Dezember
2006, Seite 31 erschienen:
http://www.siebenbuerger.de/sbz/sbz/news/1167549998,83363,.html
von Johann Lauer
Am Beispiel der Gemeinde Reußen wird gezeigt, wie unser „sichtbares Gepäck“ – Kirchen, Türme, Burgen, Friedhöfe, Pfarrhäuser etc. – in Siebenbürgen erhalten werden kann, indem unter anderem im Ausland lebende Siebenbürger Sachsen wieder in die Evangelische Kirche A.B. Rumäniens eintreten.
Während unser „unsichtbares Gepäck“ überall erhalten und weiterentwickelt werden kann, liegt der größte Teil des „sichtbaren Gepäcks“ – Kirchen, Türme, Burgen, Friedhöfe, Pfarrhäuser etc. – in Siebenbürgen und muss daher dort gepflegt werden. Die meisten Liegenschaften sind im Eigentum der Evangelischen Kirche A.B. Rumäniens.
Reußen ist eine kleine Gemeinde. In der evangelischen Kirchengemeinde lebten 1941 knapp über 600 Personen, bis 1990 zwischen 300 und 400, zurzeit leben noch 12 Siebenbürger Sachsen in Reußen. Trotzdem leistet die zerstreute Gemeinde einiges:
Die kirchlichen Gebäude wurden Ende der 80er Jahren gründlich renoviert. Die Hauptlast trugen damals die Sachsen in Reußen, Spenden kamen aber auch aus Deutschland.
In den neunziger Jahren wurde neben vielen anderen Arbeiten der Friedhofszaun instand gesetzt und das Pfarrhaus komplett zu einer Begegnungsstätte umgebaut. Diese Arbeiten wurden hauptsächlich von in Deutschland lebenden Reußnern und mit deren Spenden durchgeführt. Katharina Banciu (Kuratorin), Lorenz Bausmerth (Organist) und Andreas Hihn haben diese Arbeiten koordiniert und selber Hand angelegt.
1995 erschien im Wort und Welt Verlag ein umfassendes Heimatbuch (393 Seiten) von Michael Hihn: Das Dorf mit dem schiefen Turm.
Auf dem 6. Heimattreffen am 5. August 2006 in Reußen (in Deutschland fand am 23. September 2006 das elfte Treffen statt) wurde auf dem Reußner Friedhof ein von Johann Lauer senior gestiftetes Denk- und Mahnmal für die Opfer von Krieg und Vertreibung mit dem Titel „Die Toten ermahnen zum Frieden“ errichtet (Siebenbürgische Zeitung, Folge 14 vom 15. September 2006, Seite 23).
Obwohl es eine kleine Gemeinde ist, ist der Zustand der kirchlichen Bauten im Vergleich mit anderen Gemeinden noch gut. Der Renovierungsbedarf ist stetig vorhanden. So ist in diesem Sommer ein Teil der Ringmauer umgefallen und muss saniert werden. Bei einem Unwetter im Oktober dieses Jahres wurde der Blitzableiter zerstört. Die Orgel muss repariert werden. Bis zum 8. Reußner Treffen 2008 möchte die Gemeinde den Friedhof neu einfrieden. Geplant ist weiterhin die Glocken zu renovieren. Die anderen Arbeiten wurden noch gar nicht in Angriff genommen.
Seit 2002 haben mittlerweile 43 in Deutschland lebende Reußner einen Wieder-Aufnahmeantrag an die Evangelische Kirche A.B. Rumäniens gestellt und sind mehrmals bei den zuständigen Stellen vorstellig geworden. Bisher gab es keine positive Antwort von der Kirchenleitung.
Folgende Gründe sprechen aus unserer Sicht für eine Wiederaufnahme:
Allein schon aus demographischen Gründen ist die Aufnahme neuer Mitglieder eine dringende Notwendigkeit. 12 evangelische Gemeindemitglieder können unmöglich den Unterhalt der dortigen Bauten bewerkstelligen. Aufgrund der Altersstruktur (die Hälfte sind Rentner) wird die Gemeinde bald noch kleiner. Nur von zwei Personen ist bekannt, dass sie in einigen Jahren nach Reußen zurückkehren wollen.
Das erwähnte „sichtbare Gepäck“ kann in Zukunft nur erhalten werden, wenn wir möglichst viele Menschen für unsere Gemeinde (zurück)gewinnen. Die Zeit drängt. Viele Landsleute haben sich umorientiert, weil sie auch nach dem kommunistischen Zerfall in Siebenbürgen keine Entfaltungsmöglichkeiten sehen bzw. jahrelang vergeblich versuchten, das eigene Haus in Siebenbürgen zurückzubekommen. So haben manche Häuser am Plattensee in Ungarn gekauft, andere haben sich Ferienwohnungen bzw. -häuser z.B. in Spanien oder in Deutschland gekauft. Deren Kinder und Enkelkinder fahren jetzt beispielsweise nach Ungarn statt nach Siebenbürgen.
Es gibt viele Rentner, die in guten finanziellen Verhältnissen leben, viel Zeit haben und sehr an unserem Erbe hängen. Weiterhin hat für viele Landsleute die Mitgliedschaft einen hohen ideellen Stellenwert. Sie werden sich dadurch finanziell und ehrenamtlich mehr einbringen, um ihr Erbe zu bewahren.
Das Evangelische Bezirkskonsistorium A.B. in Hermannstadt hat in einem Schreiben an die HOGs vom Oktober dieses Jahres Interesse bekundet, beim Erhalt des „sichtbaren Gepäcks“ auch mit Landsleuten im Ausland zusammenzuarbeiten.
Dr. Cosoroaba, der Dechant, und Prof. Philipi, der Bezirkskurator, weisen auch daraufhin, „dass ausgewanderte Gemeindeglieder wieder Mitglieder der lokalen Gemeinde werden“ können. Entweder „die normale (volle) Mitgliedschaft“ kann erworben werden, sofern man mindestens ein halbes Jahr in Siebenbürgen lebt, oder „die Mitgliedschaft im Sonderstatus“. Wichtig ist, dass aufgrund eines Abkommens mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) „auch doppelte Mitgliedschaft möglich ist. Sie können also auch Kirchenmitglied in der alten als auch in der neuen Heimat sein. In diesem Falle kann allerdings das passive und aktive Wahlrecht nicht ausgeübt werden“.
Hoffentlich wird erstens dieses Angebot von vielen Menschen in Anspruch genommen. Zweitens können sich die 43 Reußner bald auf eine positive Antwort freuen.
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