Generative Künstliche Intelligenz (KI)
vernetzt siebenbürgisch-sächsisches Kulturerbe
1. Generative Künstliche Intelligenz und
siebenbürgisch-sächsisches Kulturerbe: Chancen und Gefahren für die
Aneignung, Bewahrung und Weiterentwicklung
Die Kenntnis der Herkunft ist eine
grundlegende Voraussetzung für die Gestaltung der Zukunft.
Daher ist es von entscheidender Bedeutung, sich mit der historischen und
gegenwärtigen Situation der Siebenbürger Sachsen sowie mit
dem siebenbürgisch-sächsischen Kulturerbe zu befassen.
Unter Berücksichtigung der technologischen Entwicklungen
– insbesondere der Digitalisierung, des Internets
sowie zuletzt der generativen Künstlichen Intelligenz – soll
eine vertiefende Auseinandersetzung mit der oben genannten Thematik erfolgen.
Generative Künstliche Intelligenz (KI) eröffnet vielfältige
Chancen für die
Aneignung, Bewahrung und Weiterentwicklung des kulturellen Erbes, birgt aber
auch neue Gefahren. Die generative KI ist ein leistungsfähiges
Werkzeug, das auf menschliche Aufforderungen, Fragen und Hinweise,
Prompts genannt, in der Regel qualitativ hochwertige Antworten
liefern kann. Sie berechnet die statistisch wahrscheinlichsten Wortkombinationen
für die in dem Prompt gegebenen Eingaben.
In einer Zeit, in der das kulturelle Erbe, ob man will oder nicht, auch
maschinell weiterentwickelt wird, sind Konzepte gefragt, die eine Aneignung, Bewahrung und Weiterentwicklung im Sinne
der Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen ermöglichen. Konkret geht es um die Erarbeitung von
axiologischen (ethischen,
politischen, soziale etc.) und epistemischen Werten, mit denen sowohl die
Ergebnisse der großen Sprachmodelle bewertet werden, als auch mit deren Hilfe
eine lebendige kulturelle Weiterentwicklung ermöglicht wird.
Das
siebenbürgisch-sächsische Kulturerbe, das digitalisiert und öffentlich
zugänglich ist, wurde bereits Gegenstand generativer KI-Anwendungen.
Die Algorithmen gewährleisten, dass eine maschinelle Beantwortung der Fragen
möglich ist. Das Training mit epistemischen Werten
zielt darauf ab, die Generierung wahrer Antworten zu fördern und falsche
Antworten zu unterbinden. Die Berücksichtigung axiologischer Werte
(ethische, gesellschaftliche, politische etc.) soll eine zivilisierte
Auseinandersetzung fördern und beleidigende und destruktive Kommunikation
verhindern.
Das siebenbürgisch-sächsische Kulturerbe
ist meiner Meinung nach seit dem Ende des 20. Jahrhundert fast das einzig
verbliebene Band der Sympathie, das die
siebenbürgisch-sächsische Gemeinschaft zusammenhält und die
siebenbürgisch-sächsische Identität prägt.
Meine zweite These besagt, dass das Internet dank
generativer KI in Zukunft ein sehr leistungsfähiger digitaler
Kommunikationsraum für die Aneignung, Bewahrung und Weiterentwicklung
des siebenbürgisch-sächsischen Kulturerbes sein wird.
Die Vereine und das Internet
stellen, so meine dritte These, die maßgeblichsten Instrumente der
Gemeinschaft dar. In diesen Projekten soll erörtert werden, wie die Siebenbürger Sachsen ihre
kulturelle Eigenständigkeit bewahren können und welche Aufgaben und
Herausforderungen sich für ihre Organisationen und alle, die sich für das
siebenbürgisch-sächsische Kulturerbe engagieren, im Zeitalter der generativen KI
ergeben.
Generative Künstliche Intelligenz (KI) eröffnet vielfältige Chancen
für die Aneignung, Bewahrung und Weiterentwicklung des kulturellen Erbes,
birgt aber auch neue Gefahren. In diesen Projekten soll erörtert werden,
wie die Siebenbürger Sachsen ihre kulturelle Eigenständigkeit bewahren
können und welche Aufgaben und Herausforderungen sich für ihre
Organisationen und alle, die sich für das siebenbürgisch-sächsische
Kulturerbe engagieren, im Zeitalter der generativen KI ergeben.
Die Antworten, die die generative KI den Nutzern gibt, können indirekt
beeinflusst werden. Dies kann auf zwei Wegen erfolgen: Einerseits durch
die möglichst vollständige Digitalisierung und digitale
Veröffentlichung des Kulturerbes und andererseits durch die
Nutzung der generativen KI. Beide Maßnahmen bewirken ein Training
der generativen KI.
In Bezug auf die künftige Aneignung, Bewahrung und Weiterentwicklung des
siebenbürgisch-sächsischen Kulturerbes sollten zwei strategische Aufgabenfelder
beachtet werden: Einerseits sollte eine möglichst vollständige Digitalisierung
des kulturellen Erbes vorgenommen werden. Des Weiteren müssten Konzepte
ausgearbeitet werden, welche sowohl axiologische (ethische,
politische, soziale etc.) als auch epistemische Werte
enthalten. Diese sind erforderlich, um die Antworten, die die generative KI
gibt, bewerten zu können, sowie um eine lebendige kulturelle
Weiterentwicklung zu ermöglichen.
Wenn diese beiden Aufgaben erfolgreich bewältigt
werden, wird das siebenbürgisch-sächsische Kulturerbe auch in Zukunft bestehen,
die Gemeinschaft zusammenhalten und die Identität
der Siebenbürger Sachsen prägen, unabhängig davon, wo jemand lebt. Denn auch in
Zukunft gilt:
„Was du ererbt von deinen Vätern hast,
Erwirb es, um es zu besitzen“
(Johann Wolfgang von Goethe/Faust).
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